…klingt gut, aber mal ehrlich: ist das wirklich so? Können wir uns zu Hause, in unserer heimeligen Umgebung zwischen Blumentöpfen, Kerzenständern und Waschmaschine genauso gut konzentrieren und effektiv arbeiten wie im Büro?
„Früher“ haben wir mal einen Tag Home Office eingestreut, wenn man mal konzentriert an etwas arbeiten musste und die Handwerker kamen oder die Heizung abgelesen wurde. Heute stellt sich die Situation anders dar. Aufgrund der aktuellen Situation wird es vielen Menschen ähnlich gehen. Glück hat, wer seine Arbeit auch von zu Hause erledigen kann. Ob man ein Arbeitszimmer hat, oder nicht, ist erstmal egal. Dank der modernen Technik ist es vielen möglich mit Laptop, Monitoren und Mikros aus den eigenen vier Wänden zu arbeiten.
Aber hat die Arbeitsatmosphäre etwas mit der Qualität der Arbeit zu tun? Ist es schlechter wegen des fehlenden „Büro-Charakters“, den fehlenden Kollegen, oder vielleicht sogar besser, weil man sich nicht so schnell ablenken lässt?
Im Studium war es so: wenn die Bibliothek voll war und man gezwungen war von zu Hause aus zu lernen, hieß es automatisch, dass die Wohnung blitzeblank geputzt war, das Geschirr gespült und die Wäsche gebügelt. Alles, nur um nicht lernen zu müssen. Man ließ sich sogar gerne von dem Wachsen einer Blume auf dem Balkon ablenken. Ist das heute noch immer so oder sind wir erwachsen geworden?
Um die Arbeit im Homeoffice effektiv zu gestalten, gibt es ein paar Regeln, die für ein Arbeiten fast wie im Büro sorgen:
Nicht jeder hat den Luxus, ein eigenes Arbeitszimmer in seiner Wohnung sein Eigen zu nennen. Also heißt es andere Orte zum Arbeitsplatz umfunktionieren. Klar ist das Sofa bequem und gemütlich. Einen ganzen Tag den Laptop auf dem Schoß und den Rücken in weiche Kissen gedrückt kann aber auf Dauer auf den Rücken gehen und ist daher nicht dauerhaft zu empfehlen.
Am besten sucht man sich einen Platz (ggf. der Küchentisch) an dem man sich so „arbeitsähnliche Bedingungen“ wie möglich schafft. Kurze Telkos oder Lunch-Dates auf dem Balkon sind aber natürlich herzlich willkommen und für einem klaren Kopf mehr als dienlich.
Die Kleiderfrage handhabt natürlich jeder anders. Die einen ziehen ja schon im Büro am liebsten den Jogginganzug und die Flip-Flops an, während die anderen am liebsten im Anzug oder zumindest im Hemd und der Chino ins Büro kommen. Aber wie ist das zu Hause? Strenggenommen müsste man sich (ohne Video-Meetings) gar nicht aus dem Schlafanzug pellen. Aber ist das der Business- und Arbeitsatmosphäre zuträglich? Hier gibt es kein Richtig und kein Falsch. Jeder sollte in den Klamotten arbeiten, in denen er/sie sich am wohlsten fühlt. Allerdings helfen die „alten Routinen“ wie duschen, anziehen und an den Arbeitsplatz setzen, die Struktur am Tag nicht zu verlieren und ist daher zu empfehlen.
Wie im Büro auch, sollte man seine Kollegen über eventuelle Abwesenheiten informieren. Einen Arztbesuch oder einen unverlegbaren Termin einfach kurz kommunizieren um somit Unklarheiten bzgl einer Nicht-Erreichbarkeit zu bestimmten Zeiten gar nicht erst aufkommen lassen. Hier sind die Regeln also genauso wie im Büro, wo die meisten diese Informationen an ihre Kollegen ja ebenfalls weitergeben.
Klingt vielleicht im ersten Moment komisch, aber nach ein paar Wochen im Home Office, ist auch dies ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Die Tatsache, dass die gemeinsame Pause mit Kollegen momentan leider ausfällt, mag dazu führen, dass man sich auch über die Mittagszeit, Termine, Videokonferenzen oder Telefoncalls in den Kalender einträgt. Die Folge ist ein „durcharbeiten“ und ein Mittagessen vor dem Laptop. Beides ist definitiv nicht zu empfehlen. Regelmäßige Pausen, wie sie auch im Büro üblich sind, sind daher auch im Home Office auf keinen Fall zu vernachlässigen. Dies fördert die Motivation und bringt oft sogar die besten Ideen hervor und ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Ob Home Office für jeden persönlich die präferierte Wahl zu arbeiten ist, steht leider aktuell nicht zur Debatte. Natürlich fehlt der persönliche Kontakt zu den Kollegen und das gemeinsame Lachen. Das ist über Video-Chats leider nicht so einfach, da Situationskomik wie im direkten Kontakt auf der Strecke bleibt. Hierbei helfen einfache Dates im Chat oder Videocall, in denen man sich wie an der Kaffeemaschine im Büro trifft, um mal nicht über die Arbeit zu reden und vielleicht einfach mal Quatsch zu machen.
Für ein effektives Arbeiten gibt es die beschriebenen Methoden, die diese Art des Arbeitens auf jeden Fall möglich machen und oft auch vereinfachen.
Zu guter Letzt: Mancher mag sich vielleicht fragen warum das Thema Kinderbetreuung im Home Office in diesem Artikel nicht vorkommt. Aus eigener Erfahrung sei an dieser Stelle gesagt, dass das nochmal ein ganz anderes Ding ist und definitiv einen eigenen Artikel verdient 😉